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Köln kriegt Probleme mit Reisebussen nicht in den GriffLebensgefährliche Parkmanöver am Rheinufer

Lesezeit 4 Minuten
Die gesperrte Abfahrt zum Rheinufer an der Bastei in Köln wächst langsam zu. Wegen der Baufälligkeit des denkmalgeschützten Gebäudes kann die Abfahrt seit 2022 nicht mehr genutzt werden.

Die gesperrte nördliche Abfahrt zum Rheinufer an der Bastei in Köln wuchert langsam zu. Wegen der Baufälligkeit des denkmalgeschützten Gebäudes kann die Abfahrt seit April 2022 nicht mehr genutzt werden. Foto: Peter Berger

Beim Be- und Entladen des Gepäcks der Flusskreuzfahrt-Touristen parken Reisebusse in Höhe der Bastei sogar auf der Fahrbahn. Der Stadt ist das Problem bekannt, sie sieht aber keine kurzfristige Lösung.

Seit der Sperrung der nördlichen Abfahrt zum Rheinufer an der baufälligen Bastei im April 2022 spielen sich an den Anlegestellen der Flusskreuzfahrtschiffe mehrmals in der Woche die immer gleichen Szenen ab.

Die Reisebusse parken auf der Rheinuferstraße. Schiffscrews wuchten das Reisegepäck die steilen Treppen hoch, weil das vor allem ältere Menschen nicht allein bewältigen können. Passagiere mit Koffern und Taschen blockieren den Radweg und bringen sich beim Be- und Entladen der Busse zum Teil in lebensgefährliche Situationen, weil es Fahrer gibt, die die Gepäckfächer selbst auf der Fahrbahn zugewandten Seite öffnen, während der Verkehr vorbeirauscht.

Die Zustände seien bekannt, vereinzelt seien Hinweise dazu eingegangen, teilt die Stadt auf Anfrage mit, sieht aber keine kurzfristige Lösung. Seit der Sperrung stehe die Stadtverwaltung im Austausch mit den Nutzern der Schiffsanlegestellen und prüfe mögliche Alternativen.

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Bastei-Zufahrt wird für Busse nicht mehr geöffnet

Der Abschnitt an der Bastei sei für den Busverkehr nicht ausgelegt, „wenn er auch in der Vergangenheit zu diesem Zwecke genutzt und geduldet wurde“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Eine Aussage darüber, ob und wann eine Zufahrt für Reisebusse wieder möglich sein wird, sei derzeit nicht möglich. Eine generelle Öffnung der Fußgängerzone am Rheinufer lehne die Verwaltung aus Gründen der Verkehrssicherheit ab.

Reisebusse parken am im August 2019 am Rheinufer in Höhe der Bastei. Das ist seit der Sperrung der Zufahrt nicht mehr möglich.

Reisebusse parken am im August 2019 am Rheinufer in Höhe der Bastei. Das ist seit der Sperrung der Zufahrt nicht mehr möglich.

Die Bus-Unternehmen seien dafür verantwortlich, „einen geeigneten und sicheren Ort des Ein- und Ausstiegs zu bestimmen. Wenn es hier zu Gefährdungen aufgrund ungeeigneter Ausstiegssituationen kommt, obliegt das Einschreiten der Polizei“.

Als Ausweichmöglichkeit in unmittelbarer Nähe sieht die Stadt nur die Busbucht auf dem Konrad-Adenauer-Ufer in Höhe der Mevissenstraße. Dort können aber maximal zwei Busse halten. Das Gepäckproblem bleibt das gleiche.

Shuttle vom Kuhweg ist vom Tisch

Die Überlegungen, einen Bus-Shuttle von und zum Busparkplatz am Kuhweg in der Nähe der Jugendherberge einzurichten, werden nicht weiterverfolgt, so die Stadt. Sie seien im Zusammenhang mit der Luftreinhaltung und eines möglichen generellen Fahrverbots für Busse in der Innenstadt angestellt worden. Der Fall sei aber nicht eingetreten, deshalb habe man die Pläne auch weiterverfolgt.

Aus Sicht von Köln-Tourismus ist der Haltepunkt an der Bastei „entwicklungsfähig“. Das habe man den Rückmeldungen von Kreuzfahrtveranstaltern und Busunternehmen als Fazit entnehmen können.

Parkchaos an der Gereonstraße

Nicht bloß am Rheinufer hat die Stadt Probleme mit den Reisebussen. Auch an der Haltestelle in der Gereonstraße gibt es Beschwerden, dass sich Busfahrer an die Zeitvorgaben halten, die eine Parkdauer von maximal 15 Minuten zum Ein- und Aussteigen vorsieht.

Reisebusse parken auf der Gereonstraße im Halteverbot

Reisebusse parken auf der Gereonstraße in Dreierreihe im Halteverbot und blockieren dabei den Radweg. Ein vierter Bus fährt gerade los.

„Während der Corona-Pandemie war das kein Problem, doch jetzt hat sich die Verkehrslage zum Teil dramatisch verschlechtert“, sagt ein Anwohner. „Nach meiner Beobachtung hält sich kein Busfahrer mehr an diese Regel. Anrufe beim Ordnungsamt bringen Linderung für 30 Minuten während der Kontrolle und danach ist alles wie vorher. Unter der Woche ist etwas besser, am Wochenende dafür umso katastrophaler.“

Die Busse parkten teilweise in Dreierreihen über die komplette Fahrbahn, der Fahrradstreifen werde ignoriert, die Einfahrt zum Klingelpütz sei des Öfteren zugeparkt. Auf seine Beschwerde hat das Ordnungsamt schriftlich geantwortet, die Haltestelle sei dem Verkehrsdienst zwar als Schwerpunkt bekannt und werde „im Rahmen der personellen Möglichkeiten“ kontrolliert. Aufgrund des hohen Kontrollbedarfs in der Innenstadt könne das aber nicht kontinuierlich erfolgen.

Neun Bußgelder in 14 Wochen verhängt

Auf Anfrage teilt die Stadtverwaltung mit, dass zwischen dem 1. April und dem 15. Juli neun Bußgelder wegen Parkens im absoluten Haltverbot verhängt wurden. Man werde sich mit den Busunternehmen austauschen, „um mögliche Anpassungen vorzunehmen“.

Die Industrie- und Handelskammer hat einen Dialog ins Leben gerufen, an dem auch die Stadt und Köln-Tourismus beteiligt sind, um das Parkproblem bei den Reisebussen in der Innenstadt zu verbessern. Danach soll geprüft werden, ob ein weiterer Haltepunkt eingerichtet werden kann, der den Zugang zu den Kreuzfahrtschiffen verbessert.

Um die Gereonstraße zu entlasten, prüfe man die Einrichtung zusätzlicher Busstopps im Rheinauhafen und am Heumarkt. Denkbar sei auch, an der Gereonstraße eine Parkschein-Regelung einzuführen. Über diese Vorschläge müsse letztendlich der Stadtrat entscheiden.