169 Millionen Euro soll die Generalsanierung des Museums kosten. Im vierten Quartal 2025 sollen die Bauarbeiten beginnen.
Baubeginn 2025Stadt Köln bestätigt Kostenexplosion für Römisch-Germanisches-Museum
Die Generalsanierung des Römisch-Germanischen-Museums (RGM) wird deutlich teurer als bislang angenommen (wir berichteten). Die Stadt bestätigte am Mittwoch, dass die Kosten steigen. 169 Millionen Euro soll die Sanierung kosten, darin ist ein Risiko-Puffer von 26 Millionen ebenso enthalten wie ein Generalunternehmer-Zuschlag von 20 Millionen Euro. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ kommt die Sanierung des Durchgangs zwischen RGM und Dombauhütte noch hinzu, damit kostet das Gesamtprojekt 177 Millionen Euro.
Kölner Stadtrat muss über gestiegene Kosten beraten
Im November hatte die Stadtverwaltung die Sanierungskosten noch mit 91,2 Millionen Euro angegeben. Bereits diese Summe stellte eine deutliche Steigerung zur ursprünglichen Planung dar: 2015 wurden noch Kosten von 41,7 Millionen Euro veranschlagt. Der Rat muss der erneuten Kostenexplosion nun in seiner nächsten Sitzung am 6. Februar zustimmen.
Die Stadt begründet die Kostensteigerung unter anderem damit, dass erstmals alle notwendigen Maßnahmen in die Rechnung mit einbezogen worden sind. Dazu zähle neben der Sanierung der Decke über der benachbarten Dombauhütte und weiterer Außenanlagen im Bereich des Roncalliplatzes auch eine statische Ertüchtigung der Dachdecke, damit Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen möglich sind.
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Inbetriebnahme des RGM soll Anfang 2028 sein
Beginnen soll die Sanierung im vierten Quartal 2025. Die Inbetriebnahme der Gebäude könne dann „voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2028 erfolgen“, heißt es von der Stadt. Das unter Denkmalschutz stehende RGM wird bis auf die Tragstruktur kernsaniert.
Die Inbetriebnahme würde dann rund zehn Jahre erfolgen, nachdem das RGM 2018 schließen musste. Seine Betriebserlaubnis war abgelaufen, der Brandschutz war mangelhaft. Aktuell stellt das Museum interimsweise im Belgischen Haus unweit des Neumarkts aus.
Als weitere Erklärung für die Kostensteigerung von immerhin rund 85 Prozent erklärt die Stadt, sie wolle „ihre Position als Kunst- und Kulturmetropole stärken“. Die baulichen und technischen Anforderungen seien erhöht worden, um ein zukunftsorientiertes Museum zu schaffen. Das betreffe die Vitrinenwände, die Raumakustik, die Medientechnik, den Vortragssaal und die Ausstattung der Sonderausstellungsfläche. Diese Anforderungen seien zum Zeitpunkt der ersten Kostenschätzung „noch nicht bekannt“ gewesen und waren „daher noch nicht preislich enthalten“.
Statik über dem Dionysos-Mosaik ist kritisch
Viel Geld kostet außerdem die Statik. Das RGM wurde am Fundort des bekannten Dionysos-Mosaiks errichtet, auf einer Hohlraumdecke über einem Luftschutzbunker aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die Traglast der Decke ist laut Stadt nun nicht mehr ausreichend, sie muss in großen Teilen erneuert werden.
Die Stadt hat mit der Sanierung ein Generalunternehmen beauftragt, die die Vergabe und Überwachung aller Bauleistungen übernehmen soll. Dafür gibt es den anfangs genannten Kosten-Zuschlag, „da das Unternehmen und nicht mehr die Stadt die meisten Risiken trägt und dafür haftet“, so die Stadt. Für alle weiteren Risiken seien die 26 Millionen Puffer eingeplant worden. Als mögliches Risiko nennt die Stadt, dass bei der Sanierung neue archäologische Funde gemacht werden könnten.