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Köln in ZahlenDiese Großbaustellen in der Stadt dauern am längsten

Lesezeit 4 Minuten
Die Kölner Bühnen am Offenbachplatz sind immer noch von Absperrungen und Gerüsten umgeben.

Mit aktuell bereits zwölf Jahren Bauzeit sind die Kölner Bühnen das am längsten dauernde Großprojekt in der Stadt. (Archivfoto)

Köln beherbergt etliche Großbaustellen. Doch wo dauern die Bauarbeiten bisher am längsten? Und wann könnten sie fertig sein?

Stuttgart 21, Elbphilharmonie Hamburg, Flughafen BER – Bauprojekte in deutschen Metropolen haben keinen besonders guten Ruf. Auch in Köln gibt es Langzeitgroßbaustellen, die prominenteste ist die Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz.

Am Donnerstag hat die Stadt Köln erneut schlechte Nachrichten verkündet: Frühestens Ende 2025 sollen Oper, Schauspiel, Kleines Haus und Kinderoper fertig sein und 798 Millionen Euro kosten. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ präsentiert die am längsten dauernden Baustellen in Köln an.

1. Kölner Bühnen

Seit 2012 laufen die Bauarbeiten an den Kölner Bühnen.

Seit 2012 laufen die Bauarbeiten an den Kölner Bühnen. (Archivfoto)

Seit Juni 2012 fehlt dem breiten kulturellen Kölner Angebot eines seiner Herzstücke: Damals begann die Sanierung der Kölner Bühnen am Offenbachplatz. Ursprünglich geplant war eine Bauzeit von drei Jahren. Im November 2015 sollten Oper, Schauspiel, Kleines Haus und Kinderoper wieder eröffnen.

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Doch auch 2024 findet das Programm der Kölner Bühnen größtenteils noch rechtsrheinisch statt. Gerade einmal 40 Prozent aller Baubereiche waren im Mai dieses Jahres fertiggestellt. Als Grund dafür gibt die Stadt an, dass das Tempo auf der Baustelle zu langsam ist, der Koordinierungsaufwand groß ist. Zwei für 2024 geplante Termine zur Fertigstellung des Projektes hat die Verwaltung abgesagt.

Nach Angaben von Baudezernent Markus Greitemann sollen die Bühnen jetzt Ende 2025 beendet sein, statt 714 Millionen Euro sind nun 798 Millionen Euro veranschlagt. Die Eröffnung wird vermutlich erst 2026 erfolgen.

2. Miqua

Erst im Dezember 2027 soll das Miqua fertiggestellt werden. (Archivfoto)

Erst im Dezember 2027 soll das Miqua fertiggestellt werden. (Archivfoto)

„Museum im Archäologischen Quartier“ – So lautet der ganze Name des seit fast 20 Jahren geplanten Jüdischen Museums in der Kölner Innenstadt. Einmal fertig soll es einen Einblick in die reichhaltige Geschichte jüdischen Lebens in der Stadt geben. 2006 im Stadtrat erstmals beschlossen, erfolgte 2018 die Grundsteinlegung. 2021, hieß es damals, sollte der Bau am Rathausplatz, auf dessen Areal das frühere jüdische Viertel und altes Ritualbad liegen, fertig sein.

Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Im Juni dieses Jahres gab die Stadt bekannt, dass sich die Fertigstellung voraussichtlich bis Dezember 2027 verzögert. Ob im selben Jahr noch eröffnet werden kann, ist fraglich. Hauptgrund für die Verzögerung sind Probleme mit Baufirmen. Mit der Ankündigung des neuen Termins wurden auch die geplanten Kosten korrigiert: 190 Millionen Euro soll das Miqua kosten und damit 63 Millionen Euro mehr als zuletzt veranschlagt.

3. Schaugewächshäuser

Die Fertigstellung der neuen Schaugewächshäuser musste im Winter 2023 um ein halbes Jahr verschoben werden. (Archivbild)

Die Fertigstellung der neuen Schaugewächshäuser musste im Winter 2023 um ein halbes Jahr verschoben werden. (Archivbild)

Exotische Pflanzen unter modernsten Glaskonstruktionen: Das versprechen die neuen Schaugewächshäuser. 2018 haben die Bauarbeiten im Botanischen Garten begonnen und sind inzwischen weit fortgeschritten. Die Glasdächer stehen inzwischen längst und auch die meisten Pflanzen sind dort, wo sie hingehören. Die geplante Fertigstellung zum Jahresende 2023 konnte die Stadt jedoch nicht einhalten. Einige Mängel seien noch nicht beseitigt, hieß es im November 2023. Jetzt ist eine Eröffnung für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.

4. Mülheimer Brücke

Seit dem Frühjahr 2024 ist die Mülheimer Brücke für den Bahnverkehr gesperrt.

Seit dem Frühjahr 2024 ist die Mülheimer Brücke für den Bahnverkehr gesperrt. (Archivbild)

Die 1951 fertiggestellte Hängebrücke dient täglich unzähligen Autofahrern, Bahnfahrern, Radlern und Fußgängern als Weg über den Rhein. Normalerweise zumindest. Denn seit April 2019 wird die Mülheimer Brücke saniert. Seit dem Frühjahr 2024 ist die Brücke zu großen Teilen gesperrt, für den Bahnverkehr sogar vollständig.

Kürzlich wurde bekannt, dass die Sperrung der Brücke länger dauern könnte als bisher geplant. Grund dafür ist der langsame Fortschritt der Bauarbeiten. Das Ende der Sanierung ist für 2026 angesetzt. Im Laufe der Jahre haben sich die geplanten Kosten von 164 auf 302 Millionen Euro fast verdoppelt.

5. Dom-Hotel

Dauerbaustelle am Welterbe: das Dom-Hotel.

Dauerbaustelle am Welterbe: das Dom-Hotel.

130 Zimmer, Fünf-Sterne-Plus, den Dom gleich nebenan: Damit werben die Bauherren der Bayerischen Versorgungskammer, die aktuell das Dom-Hotel neu bauen lassen. Geschlossen wurde das prestigeträchtige Haus 2013, nachdem bei Sanierungsmaßnahmen umfangreiche Mängel an der Bausubstanz entdeckt worden waren. Bereits seit 2019 wird das Gebäude bis auf einige denkmalgeschützte Elemente abgerissen und schrittweise wieder aufgebaut.

Der geplante Termin der Fertigstellung wurde dabei mehrfach verschoben: War anfangs noch von Ende 2021 die Rede, sprach man bald vom Jahreswechsel 2022/2023. Kürzlich wurde bekannt, dass auch der neue Termin im November dieses Jahres nicht eingehalten werden kann. Geplant ist aktuell eine Fertigstellung im ersten Quartal 2025.

6. WDR-Filmhaus

Die Baustelle des WDR-Filmhauses an der Nord-Süd-Fahrt

Die Kosten für die Sanierung des WDR-Filmhauses haben sich im Laufe seiner Bauzeit mehr als verdreifacht. (Archivbild)

Mitten in Köln saniert der WDR seit Oktober 2019 sein in die Jahre gekommenes Filmhaus. 580 Journalisten soll das Gebäude nach seiner Fertigstellung einmal beherbergen und so ein „Zentrum der journalistischen Aktualität“ werden. Doch die Bauarbeiten ziehen sich seit Jahren hin.

Ursprünglich hatten die Bauherren das Jahr 2020 zur Fertigstellung anvisiert. 2019 musste dieses Ziel verworfen und die Eröffnung vier Jahre nach hinten, auf 2024 verschoben werden. Doch statt der Eröffnung gab es 2024 die nächste Verschiebung. Im Sommer 2025 soll das Gebäude nach den aktuellen Angaben des WDR fertig sein. Mit der Verzögerung ging auch eine Kostenexplosion einher: Statt den anfangs angekündigten 65 Millionen Euro soll das Filmhaus mittlerweile 240 Millionen Euro kosten.