Uwe Richrath hat sich gemäß dem politischen Beschluss aus Leverkusen an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gewandt.
Brief an RekerLeverkusens Oberbürgermeister will schnelle Entscheidung für Rheinfähre
Die erforderlichen politischen Beschlüsse in Leverkusen sind seit gut einem Monat gefasst. Der Stadtrat hatte der Verwaltung den Auftrag gegeben, die Verhandlungen mit der Stadt Köln und der Hafen- und Güterverkehr Köln über den Weiterbetrieb einer Rheinfähre zwischen Leverkusen-Hitdorf und Köln-Langel aufzunehmen. Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath hat sich jetzt an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gewandt, um sich „nach dem Stand der Verhandlungen mit der HGL sowie nach dem konkreten Zeitplan für das weitere Vorgehen (zu) erkundigen“.
Im Dezember war die „Fritz Middelanis“ manövrierunfähig auf dem Rhein abgeschleppt worden. Seitdem liegt sie im Hafen in Niehl. Auf Grundlage von zwei Gutachten hatte die Stadtverwaltung in der Folge mitgeteilt, dass eine Reparatur der Fähre nicht mehr wirtschaftlich sei. Also: Die „Fritz Middelanis“ wird nicht mehr fahren. Für den Erhalt einer Fährverbindung waren in der Zwischenzeit an beiden Rheinufern daraufhin Hunderte Menschen auf die Straße gegangen.
Nach dem Leverkusener Ratsbeschluss hatten sich auch die Mitglieder des Verkehrsausschusses in Köln für den Erhalt einer Fährverbindung ausgesprochen. In Leverkusen war vor dem Ratsbeschluss eine Diskussion darüber aufgekommen, ob die künftige Fähre nur noch Fußgänger und Radfahrer transportieren soll. Die Verwaltung hatte das vorgeschlagen und Unterstützung für diesen Plan von SPD und Grünen bekommen. Man hatte sich unter anderem erhofft, den Autoverkehr in Hitdorf dadurch zu reduzieren.
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Alle anderen Fraktionen sprachen sich jedoch dagegen aus, besonders aus der Landwirtschaft kam Protest, aber auch Karnevalsvereine meldeten sich kritisch zu Wort. Die Bauern befürchteten, künftig große Umwege mit ihren Maschinen nehmen zu müssen, wenn sie nicht mehr mit der Fähre übersetzen dürfen, die Jecken sahen den regen karnevalistischen Austausch zwischen Langel, Merkenich, Rheinkassel und Hitdorf in Gefahr. Letztlich entschied sich der Rat für eine Personen-, Rad- und Autofahrerfähre sowie dafür, dass diese möglichst umweltfreundlich angetrieben sein soll. Als Übergang könnte eine gebrauchte Fähre gemietet oder gekauft werden, zum Beispiel die MS St. Michael von der „M+S Schifffahrt und Fähren GmbH“.
„Diese Beschlusslagen verdeutlichen, dass ein überragendes interkommunales Interesse daran besteht, die Fährverbindung weiterhin gemeinsam aufrechtzuerhalten“, formuliert Uwe Richrath an Henriette Reker. Es sei daher das gemeinschaftliche Ziel, eine schnelle Lösung herbeizuführen und den Fährbetrieb zeitnah wieder aufzunehmen. Wenn man das Angebot der „M+S Schifffahrt und Fähren GmbH“ nicht kurzfristig annehme, sei „ein Fährbetrieb in absehbarer Zukunft nahezu ausgeschlossen“, so der OB. Denn die MS St. Michael sei die einzige, die kurzfristig einsetzbar sei und für sie gebe es auch andere Interessenten.
Der Leverkusener Oberbürgermeister schreibt weiter: „Darüber hinaus vergrößert sich mit jedem Tag des Stillstands das Defizit der Gesellschaft, welches über die Gesellschafterinnen zusätzlich ausgeglichen werden muss.“ Die Gesellschaft ist die Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH, an der die HGK und die Stadt Leverkusen zu je 50 Prozent als Gesellschafterinnen beteiligt sind. Die HGK wiederum ist eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Köln GmbH, die 54,5 Prozent der Anteile hält. Im Januar waren Informationen darüber durchgesickert, dass die HGK erwäge, sich vom Fährbetrieb zurückzuziehen.
Richrath möchte Reker gegenüber die Gesprächsbereitschaft der Stadt Leverkusen zum Ausdruck bringen: „Lassen Sie uns gemeinsam in den Austausch kommen, um auch weiterhin alles in unserer Macht Stehende zu tun, die Fährverbindung als einen der wesentlichen Bausteine zur Querung des Rheins in unserer Region schnellstmöglich wieder zu aktivieren.“