Der Kölner Rat trifft richtungsweisende Entscheidungen, Parken wird deutlich teurer und am Sonntag gehört die Stadt den Läufern.
Parken, Stadtrat, MarathonWas diese Woche in Köln wichtig wird
Leben in Köln
Sage und schreibe 233 Prozent mehr zahlen Kölnerinnen und Kölner ab Dienstag für einen Bewohnerparkausweis in ihrem Veedel. 30 Euro mussten sie bislang jährlich für das Recht zahlen, ihr Auto in einem der 47 Anwohnerparkgebiete Kölns abstellen zu dürfen. Der Preis steigt auf 100 Euro für ein Jahr, 65 für ein halbes. Ab 1. März 2025 wird es in vielen Fällen noch teurer, dann werden je nach Länge des Autos zwischen 100 und 120 Euro fällig.
Politik
Der Kölner Stadtrat trifft sich am Dienstag und es wird spannend im Spanischen Bau des Ratshauses. Polizeipräsident Johannes Hermanns berichtet von den Ermittlungen zur Serie von Explosionen, Anschlägen und Entführungen, die Köln und die Region seit Monaten aufwühlen. Nach zwei Detonationen in der Innenstadt haben Grüne, CDU, SPD, FDP und Volt außerdem eine Aktuelle Stunde zu der Anschlagsserie beantragt.
Das grün-schwarz-violette Ratsbündnis wird außerdem das Rechnungsprüfungsamt damit beauftragen, die Kostenexplosion bei der Bühnensanierung am Offenbachplatz zu untersuchen. Den Verantwortlichen für die inzwischen mindestens 1,454 Milliarden Euro teure Baustelle soll künftig penibel auf die Finger geschaut werden.
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Aber nicht nur die Kölner Bühnen kosten immer mehr, auch Taxifahren und das Essen in Kölner Kitas soll teurer werden. Ersteres um 20 Cent auf dann – je nach Fahrstrecke – 2,40 oder 2,80 Euro pro Kilometer, letzteres um 70 Prozent von 40 auf monatlich 70,40 Euro. Auch das soll der Rat beschließen.
Schließlich geht es noch um den Kompromiss, der den nun schon zehn Jahre dauernden Streit um den Ausbau der Trainingsanlagen des 1. FC Köln am Geißbockheim beenden soll. Umweltschützer stellen sich weiterhin dagegen, die vom Platzgeschacher betroffenen Fußballvereine jetzt auch. Dennoch: Der ausgehandelte Kompromiss wird von der Stadt ebenso wie vom FC getragen und auch die Mehrheit im Rat gilt als sicher.
Kultur
Kasper König prägte zwölf Jahre lang als Direktor des Museum Ludwig das Kunstleben der Stadt. Vor seinem Tod beschenkte er „sein“ Museum mit einem Teil seiner privaten Sammlung, der übrige Teil wird ab Dienstag beim Kölner Auktionshaus Van Ham versteigert. Immerhin 400 Werke stehen zum Verkauf, darunter Arbeiten so illustrer Künstler wie Thomas Bayrle, Hanne Darboven, Maria Eichhorn oder Maria Lassnig, aber auch leichter erschwingliche Kleinigkeiten. Besonders begehrt dürfte eine Leinwand von Sigmar Polke sein. Es ist ein Textbild, und zwar eines mit heraus gestreckter Zunge: „Meisterwerk als Ramsch versteigert“ steht darauf.
Die Zeiten sind nicht leicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kölner Oper. Aber gespielt werden muss trotz aller Unsicherheiten. Und so wird am kommenden Wochenende die Spielzeit eröffnet. Los geht es mit „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn am Samstag um 18 Uhr. Es gibt wohl kaum ein Werk in der Musikgeschichte, das die Entstehung von etwas Neuem so freudestrahlend preist, die Überwindung von etwas Altem, Vergangenem zelebriert, und die Neugier auf ungeahnte Entdeckungen und Erfahrungen weckt: Mit seinem bahnbrechenden Oratorium schuf Joseph Haydn ein Loblied auf die Erschaffung der Welt. Mit Marc Minkowski kommt ein Spezialist für das Repertoire dieser Epoche ans Pult; die britische Regisseurin Melly Still gibt mit ihrer Bühnen-Adaption ihr Deutschlanddebüt und bringt das große Chorwerk auf die große Opernbühne.
Schon einen Tag später, am Sonntag um 19 Uhr, folgt die nächste Premiere: „Elektra“ von Richard Strauss. „Elektra“ erfordert mit weit über 100 Musikerinnen und Musikern das größte Orchester unter allen Opern von Strauss. Erstmals in Köln arbeitet der renommierte Regisseur Roland Schwab. Die Zerstörung einer dysfunktionalen Familie, nicht unbedingt zimperlich umgesetzt und dirigiert von Felix Bender.
Sport
Einen Teilnehmerrekord gibt es beim Köln-Marathon. Am kommenden Sonntag gehen mehr als 30.000 Läuferinnen und Läufer an den Start, darunter 7600 beim Marathon, 18.200 laufen die halbe Distanz, 3300 in Vierer-Staffeln und 111 Schulstaffeln mit je sieben Schülerinnen und Schüler. Um das zu bewältigen, wird es im Ziel ein größeres Verpflegungsdorf geben. Die Spitzenläufer kommen aus Uganda, Tansania und Äthiopien. Bei den Männern wird eine Ziel-Zeit unter 2:10 Stunden erwartet. Nachmeldungen sind nicht mehr möglich. Die Startzeiten am Ottoplatz in Deutz: 9 Uhr Halbmarathon, 10.30 Uhr Marathon und alle anderen Wettbewerbe.