An der Universität Bonn haben in der ganzen Geschichte seit der Gründung 1818 schon mehrere Hunderttausend Menschen studiert. Unter ihnen: Künstler, Politikerinnen, Prinzen, Moderatorinnen, Kardinäle, Bundeskanzler. Eine TV-Moderatorin fand in Bonn „alles scheiße“. Wer im kommenden Wintersemester sein Studium an der Exzellenzuniversität beginnt, befindet sich also in historisch bester Gesellschaft.

Dieser Personen aus Film und Fernsehen studierten in Bonn

Der Astrophysiker Harald Lesch studierte Physik in Gießen und in Bonn. In Bonn wurde er promoviert. Lesch ist bekannt als Wisseschaftsjournalist, besonders durch seine ZDFneo-Sendung „Leschs Kosmos“ bzw. „Frag den Lesch“, die er von 2010 bis 2017 moderierte.

Der in Troisdorf geborene deutsche Journalist Tom Buhrow erlangte an der Uni Bonn einen Magisterabschluss in den Fächern Geschichte, Politikwissenschaften und Rheinische Landeskunde. 2013 wurde er zum Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) gewählt.

Shary Reeves fand „alles an der Uni Bonn total scheiße“

Die ehemalige „Wissen macht Ah!“-Moderatorin Shary Reeves hat kurzzeitig an der Uni Bonn studiert, fand es aber laut eigener Aussage „total scheiße“. „Die Leute und die Umgebung waren langweilig und ich bin da immer schräg angeschaut worden, weil ich so ‚exotisch‘ war“, sagte sie 2020 in einem Interview mit dem Online-Lifestylemagazin „ROSAMAG“.

Der deutsche Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach absolvierte von 1987 bis 1991 ein Jurastudium in Bonn. 2009 erschien seine Kurzgeschichtensammlung „Verbrechen“. Der Bestellerautor hat weitere erfolgreiche Theaterstücke und Bücher geschrieben, von denen viele verfilmt worden sind.

Der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas studierte zwischen 1949 und 1954 an den Universitäten Göttingen (1949/50), Zürich (1950/51) und Bonn (1951–1954). Im Februar 1954 wurde Habermas, der sich seit Jahrzehnten regelmäßig an öffentlichen Debatten beteiligt, in Bonn promoviert.

Auch der langjährige „Tagesthemen“-Moderator Ulrich Wickert studierte an der Uni Bonn. Er begann sein Jura-Studium 1961 in Bonn, wechselte dann für einige Zeit als Stipendiat des Fulbright-Stipendiums an die Wesleyan University in Connecticut, USA. 1968 beendete er sein Studium in Bonn mit einem juristischen Staatsexamen. Der Journalist präsentierte von 1991 bis 2006 die „Tagesthemen“.

Bernhard Hoëcker, Komiker und Schauspieler, zog im Alter von 10 Jahren aus Frankfurt am Main nach Bonn. Auf dem Gymnasium lernte er den Comedian Bastian Pastewka kennen, mit dem er später gemeinsam auftrat. An der Universität Bonn studierte er von 1993 bis 1996 Volkswirtschaftslehre. Er wurde vor allem durch die Parodiesendung „Switch“ und als Mitglied des Rateteams von „Genial daneben“ bekannt.

Der vor allem während der Corona-Pandemie bekannt gewordene Virologe Hendrik Streeck promovierte an der Universität Bonn. Seit 2019 ist er Direktor des Institutes für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. 2025 kandidiert er für den Bonner Kreisverband der CDU für die Bundestagswahl.

Auch Kaiser, Theologen, Dichter und Denker gehören zu den Bonner Alumni

In der über 200 Jahre langen Geschichte der Universität Bonn haben einige für die deutsche Geschichte wichtige Personen ihr Studium an der rheinischen Uni angefangen.

Der Dichter und Nationalökonom Karl Marx wurde 1818 – dem Gründungsjahr der Uni Bonn – in Trier geboren. 1935 begann er sein Studium der Rechtswissenschaft in Bonn. Wegen nächtlicher Ruhestörung und Trunkenheit musste er eine Nacht im Arrestraum der Universität verbringen. Zudem wurde gegen ihn wegen „Tragens eines Säbels“ ermittelt. Ob er den Säbel aufgrund von Zugehörigkeit zu einer Studentenverbindung trug, ist nicht zweifelsfrei geklärt.

Viel Zeit verbrachte Marx allerdings nicht an der Universität am Rhein: Bereits 1936 wechselte der Autor der einflussreichen kapitalismuskritischen Schrift „Das Kapital“ nach Berlin.

Auch der Philosoph Friedrich Nietzsche hat in seinem Lebenslauf einen kurzen Abstecher in Bonn zu verzeichnen. Im Wintersemester 1864/65 begann Nietzsche an der Universität Bonn das Studium der klassischen Philologie und der evangelischen Theologie, das er nach nur einem Semester abbrach. In dieser Zeit trat er der Burschenschaft Frankonia bei. Nach nur einem Jahr verließ er die Verbindung allerdings wieder, da ihm dessen „gegenwärtige Erscheinungsform“ missfiel. 1965 begann er, in Leipzig zu studieren.

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Der in Brühl geborene Künstler Max Ernst studierte in Bonn Altphilologie, Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte. Ernst ist einer der wichtigsten Vertreter des Dadaismus und Surrealismus. Während des Studiums lernte er außerdem seinen Künstlerkollegen August Macke kennen, der jahrelang in Bonn lebte und arbeitete.

Der als 99-Tage-Kaiser bekannte Friedrich III. begann 1849 sein Studium der Rechtswissenschaft in Bonn, wahrscheinlich auf Anregung seiner Mutter. Die 1818 von Friedrich Wilhelm III. gestiftete Universität besuchten zu dieser Zeit einige Angehörige des Hochadels. Durch den Tod seines Vaters, Wilhelm I., wurde er 1888 zum deutschen Kaiser.

Zu diesem Zeitpunkt war er bereits 28 Jahre lang Kronprinz. Friedrich III. war allerdings bereits so schwer an Kehlkopfkrebs erkrankt, dass er wenig später - nach 99 Tagen als Kaiser - starb. Sein Sohn war fortan Kaiser Wilhelm II., das Jahr 1888 ist seitdem bekannt als das Dreikaiserjahr.

Der deutsche Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine wurde in Düsseldorf geboren. Im Wintersemester 1819/20 begann er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Uni Bonn. Dort trat er der Burschenschaft Allemannia bei. Bereits nach zwei Semestern verließ der Vertreter und sogleich Kritiker der Romantik Bonn wieder und wechselte an die Universität Göttingen.

Der NSDAP-Politiker Joseph Goebbels studierte von 1917 bis 1921 Germanistik, Altphilologie und Geschichte in verschiedenen Städten, darunter auch Bonn. Goebbels war einer der engsten Vertrauten Adolf Hitlers.

Kardinal Woelki wurde in Bonn zum Theologen

Der Theologe Rainer Maria Kardinal Woelki studierte in Bonn und Freiburg Katholische Theologie und Philosophie. Der in Köln geborene Woelki ist seit 2014 Erzbischof von Köln.

In Bonn war er 1979 einer der Wiederbegründer der Aktivitas, der Studentenverbindung katholischer Theologen St.V.k.Th. Rhenofrankonia Bonn.

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Diese Politiker studierten in Bonn

Die mit Abstand größte Kategorie berühmter Alumni der Uni Bonn lässt sich in der Politik finden.

Mit dabei einige führende Kräfte der FDP, allen voran Christian Lindner. Der Bundesfinanzminister hat Politikwissenschaft, Öffentliches Recht und Philosophie studiert. Sein von 1999 bis 2006 gehendes Studium schloss er mit einem Master ab. Seit 2013 ist er der Bundesvorsitzende der FDP, bereits im Alter von 16 Jahren wurde er Mitglied der Partei.

Etwa zur gleichen Zeit konnte man auch Bundesjustizminister Marco Buschmann in Bonn antreffen. Von 1998 bis 2004 verlief sein Studium der Rechtswissenschaft. Der FDP-Politiker promovierte an der Universität zu Köln.

FDP: Christian Lindner, Guido Westerwelle und Marco Buschmann studierten in Bonn

Auch der ehemalige FDP-Außenminister Guido Westerwelle studierte Rechtswissenschaft in Bonn. Der in Bad Honnef geborene Politiker verstarb 2016 im Alter von 54 Jahren an den Folgen seiner Leukämie. 2024 benannte die Stadt Bonn zu seinen Ehren die Viktoriabrücke um in Guido-Westerwelle-Brücke.

Die Landbrücke verbindet die West- und Nordstadt miteinander. „Mit Dr. Guido Westerwelle hat immer auch ein Stück ,Bönnsches Hätz‘ in der Bundesregierung geschlagen“, hatte die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner bei der Feierstunde zur Umbenennung der Brücke erklärt. Er war der dritte deutsche Spitzenpolitiker, der seine Homosexualität öffentlich machte.

Konrad Adenauer, Friedrich Merz, Armin Laschet vereint Studium in Bonn

Auch Politiker der CDU sind Alumni der Uni Bonn. Der bekannteste unter ihnen ist mit Abstand Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1894 bis 1901 studierte er Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Freiburg, München und Bonn. Adenauer hatte sich bei der Hauptstadtfrage hinter den Kulissen für Bonn starkgemacht.

In Bonn ist der ehemalige Bundeskanzler namensgebend für das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Bad Godesberg und den Konrad-Adenauer-Platz in Beuel. Im Adenauerhaus in Bad Honnef können Besucherinnen und Besucher Einblicke in das Privatleben des Politikers erhalten.

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat ebenfalls Verbindungen in die ehemalige Bundeshauptstadt. Als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung studierte er von 1976 bis 1981 Rechts- und Staatswissenschaften.

Laschet, Merz, Röttgen: Viele Köpfe der CDU studierten in Bonn

Armin Laschet studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München und Bonn. Der CDU-Politiker und ehemalige Parteivorsitzende wurde durch ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert. Er trat außerdem der katholischen Studentenverbindung KDStV Ripuaria Bonn bei.

Weitere CDU-Politiker mit Studium in Bonn sind Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Verfassungsschutzpräsident (studierte Rechtswissenschaft in Bonn und Köln), sowie CDU-Bundestagsabgeordneter Norbert Röttgen, der in Meckenheim geboren wurde und in Rheinbach aufwuchs. Er studierte ebenfalls Rechtswissenschaft in Bonn.

Nathanael Liminski ist Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei. Der NRW-Politiker wurde in Bonn geboren und wuchs dort auf, er studierte Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Politische Wissenschaft und Öffentliches Recht (Staatsrecht).

Beim Streit um den CDU-Vorsitz 2021 hatten also alle drei Kandidaten – Laschet, Merz und Röttgen – ein Studium an der Uni Bonn absolviert. Laschet gewann die Wahl und blieb bis 31. Januar 2022 Bundesvorsitzender der CDU und Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2021. Als Bundesvorsitzender wurde er von Konkurrent Friedrich Merz abgelöst.

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Peter Stroß und

Christine Meyer

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Die katholische Frauenrechtlerin Helene Weber studierte von 1905 bis 1909 Geschichte, Philosophie und Romanistik in Bonn und Grenoble. Die CDU-Politikerin galt in ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete von 1949 bis 1962 als „einflussreichste Frau der Union“.

Auch der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Heinrich Lübke, studierte in Bonn. 1914 begann er sein Studium an der Land­wirt­schaft­li­chen Hoch­schu­le Pop­pels­dorf, die allerdings erst 1934 an die Universität Bonn eingegliedert wurde. Kurz nach Beginn seines Studiums meldet er sich als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg. 1919 setzte er sein Studium in Bonn und Berlin fort, das er 1921 mit einemDiplom als Vermessungs- und Kulturingenieur abschloss.

Auch Politiker der SPD und AfD studierten in Bonn

Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) wurde in Siegen geboren. Nach ihrem Abitur studierte sie Politikwissenschaften, Öffentliches Recht und Literaturwissenschaften in Bonn, York und Edinburgh.

Weitere Politiker und Politikerinnen, die an der Uni Bonn studiert haben, sind: Oskar Lafontaine (SPD), Andrea Nahles (SPD), Karin Prien (CDU), Norbert Walter-Borjans (SPD), Barbara Hendricks (SPD), Alexander Graf Lambsdorf (FDP) und Björn Höcke (AfD).

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.